Vivo Nex – das erste richtige randlose Smartphone
Die Ränder bei Smartphones wurden immer dünner und dünner. Die meisten Hersteller sprachen dann auch von randlosen Geräten, obwohl es genau genommen nie welche sind oder waren. Entweder gibt es auf der Ober- und/oder Unterseite noch Fläche, oder es wird eine Notch (also eine Einkerbung) verbaut. Nun ist aber Schluss mit den leeren Versprechungen, denn der chinesische Konzern Vivo hat das Nex präsentiert. Dabei kann man zum ersten Mal von einem richtigen randlosen Smartphone sprechen, das mit so manch intelligenten Features punkten möchte. Man muss auch sagen, dass es insgesamt zwei Versionen davon geben wird. Die Unterschiede sind aber relativ überschaubar, sie betreffen den Prozessor, den Arbeitsspeicher, den internen Speicher und den Fingerabdrucksensor.
Die Technik
Das Nex S (so wird die stärkere Variante bezeichnet) bietet ein 6,59 Zoll großes AMOLED-Display und eine Auflösung von 2.316 x 1.080 Pixel. Der Bildschirm nimmt unglaubliche 91,24 Prozent ein (Screen-to-Body-Ratio) und es wiegt 199 Gramm. Die Pixeldichte kommt auf 388 ppi und wird von einem Akku mit 4.000 mAh befeuert. Die Wahl der CPU fiel auf einen Qualcomm Snapdragon 845, dazu gesellen sich ein Arbeitsspeicher mit 8 GB und ein interner Speicher von wahlweise 128 oder 256 GB. Leider kann man diesen nicht via Speicherkarte aufstocken, auch eine Zertifizierung für ein wasser- und staubdichtes Gehäuse fehlt. Dafür können sich Käufer über einen Kopfhöreranschluss und über Android 8.1 Oreo als Betriebssystem freuen. Die Rückseite stellt eine Dual-Kamera mit 12 (f/1.8) und 5 Megapixel (f/2.4) bereit.
Die Besonderheiten des Vivo Nex
Auf den ersten Blick scheint das Smartphone keine Frontkamera zu haben. Dies ist aber natürlich nicht der Fall, denn um das randlose Design ermöglicht zu bekommen, hat das Unternehmen diese ins Gehäuse integriert. Startet man die Kamera-App, dann fährt diese in unter einer Sekunde nach obenhin aus. Sie stellt anschließend 8 Megapixel (f/2.0) bereit und ist für jedes Selfie startklar. Die nächste Besonderheit ist der Fingerabdrucksensor, der unter das Display gewandert ist. Selbstverständlich ist nur ein kleiner Bereich damit ausgestattet, außerdem kann man bislang noch nichts über die Schnelligkeit beziehungsweise über die Zuverlässigkeit sagen. Abgerundet werden die besonderen Features über einen fehlenden Lautsprecher, der normalerweise an der Oberseite sitzt und die Worte eines Anrufers ausgibt. Vivo hat aber zum Glück nicht darauf vergessen, denn die Töne produziert das Display anhand von Vibrationen. Eine solche Technik hat auch Samsung erst kürzlich vorgestellt.
Das schwächere Nex A
Im Grunde genommen ist das Nex A gleich aufgebaut wie sein großer Bruder. Käufer müssen allerdings einen schwächeren Prozessor (Qualcomm Snapdragon 710), weniger RAM (6 GB), maximal 128 GB Speicher und einen auf der Rückseite angebrachten Fingerabdrucksensor in Kauf nehmen.
Preis und Markstart
Das Vivo Nex wird ab dem 23. Juni 2018 zu haben sein. In Europa sucht man jedoch ab diesem Tag vergeblich nach dem Smartphone, denn der Hersteller plant im Moment nur einen Verkauf in China. Ein ausgeweiteter Marktstart ist derzeit völlig offen, zumindest vom Preis her wären die Geräte sehr interessant. So schlägt das Vivo Nex S mit rund 600 Euro und das Nex A mit etwa 520 Euro zu Buche. Und selbst wenn sie es nicht über den chinesischen Markt hinaus schaffen, Samsung und Konsorten werden definitiv bald in Sachen Features nachlegen.