Vor- und Nachteile von Kryptowährungen und Blockchain in 2018
Kaum ein Thema spaltete die Medienlandschaft in den letzten Monaten wie etwa Kryptowährungen. Auch wir hatten bereits ausführlich über Hintergründe und einige geschichtlichen Daten berichtet. Während die einen Bitcoin, Ethereum und Co. für die wirtschaftliche Erfindung des Jahrhunderts halten, betrachten andere das digitale Geld kritisch und prophezeien den baldigen Untergang.
Wir zeigen einige Vor- und Nachteile der Blockchain-Technologie sowie der populärsten Währungen.
Nachteil 1: Die hohe Volatilität
Schaut man sich stellvertretend für den gesamten Markt Bitcoins Preisentwicklung an, so wird klar, dass die Währung als wirkliches Zahlungsmittel nur begrenzt einsetzbar ist: Allein von Januar bis Dezember letzten Jahres stieg der Wert auf ein neunzehnfaches an, nur um dann innerhalb der letzten zwei Monate auf knapp die Hälfte zu sinken. Dies sorgt dafür, dass der Bitcoin zwar als Spekulationsobjekt funktioniert, potenzielle Online-Einkäufer jedoch damit rechnen müssen, dass ein am Anfang des Jahres gekauftes Produkt schon nach wenigen Monaten für einen Bruchteil der Bitcoins erhältlich wäre.
Nachteil 2: Bis jetzt keine Mainstream-Adaption
Selbst wenn immer mehr Firmen auf Blockchain-Technologie setzen und Projekte wie IOTA mit großen Unternehmen wie etwa Bosch, Cisco oder Volkswagen zusammenarbeiten, haben sich digitale Währungen noch keinen festen Platz im alltäglichen Leben erkämpft. Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass die Mainstream-Adaption scheitert und Kryptowährungen an Bedeutung verlieren.
Nachteil 3: Der schwierige Einstieg
Während der Einstieg in den Aktienmarkt den meisten Anlegern keine Probleme bereitet, kann das erste Kaufen einer digitalen Währung den Nutzer leicht überfordern: Zu groß ist die Anzahl der Exchanges, zu langwierig der jeweilige Verifizierungsprozess. Des Weiteren können Ein- und Auszahlungs- sowie Transaktionsgebühren auf den ersten Blick abschreckend wirken.
Diesen Nachteilen steht eine Reihe von Vorteilen gegenüber:
Vorteil 1: Hohes Gewinnpotenzial
Dieser Punkt folgt logisch aus dem ersten Nachteil: Wo einige die starken Preisschwankungen als Risiko sehen, wittern andere die Chance auf hohe Gewinne. Wer den richtigen Riecher hat und zum richtigen Zeitpunkt in erfolgsversprechende Projekte investiert, kann auf diesem Weg mit einiger Geduld und guten Nerven finanzielle Unabhängigkeit erreichen.
Vorteil 2: Immer mehr Anwendungszwecke in Aussicht
Während der Wert digitaler Währungen gerade in den frühen Tagen von Bitcoin oder Ethereum hauptsächlich spekulativ war, kristallisieren sich immer mehr Anwendungsszenarien heraus. So bieten bereits einige kleinere Onlineshops Bitcoin als Zahlungsoption an, auch verschiedene Online Casinos treiben die Verbreitung von Kryptowährungen voran. Erwähnenswert sind außerdem sogenannte ‚Smart Contracts‘: Diese Potokolle sorgen dafür, dass ein Vertrag erfüllt wird, sobald eine bestimmte Bedingung gegeben ist. Dies sorgt für die Überwindung von Misstrauen – sobald A eintrifft, wird automatisch B ausgelöst. Im Falle einer Versicherung könnte das zum Beispiel so ablaufen, dass ein Erdbeben ein Haus zerstört (A), wodurch automatisch die Zahlung der Versicherungssumme (B) ausgelöst wird.
Vorteil 3: Dezentralisierung
Der größte Vorteil digitaler Währungen ist weniger ihr Wert als Spekulationsobjekt als die dahinterliegende Blockchain-Technologie. Eine Blockchain funktioniert wie eine Datenbank, welche praktisch nicht gefälscht beziehungsweise manipuliert werden kann. Sie wird dezentralisiert aufrechterhalten, d.h. es gibt unzählige voneinander unabhängige Computer, welche permanent jede einzelne ausgeführte Transaktion in der Blockchain speichern. Im Zweifelsfall können also Millionen Nutzer nachvollziehen, ob eine Überweisung stattgefunden hat oder nicht. Genau hier liegt der Vorteil gegenüber einer Bank: Im zentralisierten Modell gibt es nur eine Instanz, welche bezeugen kann, dass Geld geflossen ist. Diese ist naturgemäß sehr viel leichter zu manipulieren als als eine Vielzahl unabhängiger Beobachter. Gegenüber einer Bank sind Transaktionen in der Blockchain darüber hinaus vergleichsweise anonym und werden ungleich schneller ausgeführt.
Die Blockchain lässt sich nicht nur im Finanzsektor verwenden: Überall, wo bisher Mittelsmänner nötig waren, kann nun auf diese verzichtet werden. Auf diese Weise sind etwa fälschungssichere Wahlen oder das Wiedergeben von Musik bzw. Filmen ohne Umweg über Streamingdienste als Vermittler zwischen Nutzer und Label/Studio denkbar.