Wie funktioniert Video-Ident?
Jeder, der schon einmal etwas mit einer Bank zu tun hatte und die nicht gerade eine Filiale in der Nähe betreibt (meist bei Direktbanken), der weiß, dass er sich ausweisen muss und dafür muss die eigene Person bestätigt werden – was zum Beispiel die Post macht. Aber im digitalen Zeitalter geht das auch einfacher, mit Video-Ident.
Was ist Video-Ident?
Bei bestimmten Dingen wie dem Eröffnen eines Kontos muss man sich ausweisen. Dafür wird ein amtliches Dokument benötigt, üblicherweise der Personalausweis. Als Dienstleister kam früher vor allem die Post mit ihrem Dienst „Postident“ in Frage, aber auch hierfür muss man Wege auf sich nehmen. Das geht heute auch einfacher und manche Smartphone-orientierten Direktbanken machen davon schon Gebrauch.
Gebraucht wird ein Smartphone, ein Tablet oder ein PC, der über eine Kamera verfügt. Es wird ein Videochat zu einem Mitarbeiter der Bank aufgebaut und man muss sich ausweisen. Die Webcam sollte dann eine hinreichend hohe Auflösung besitzen, sodass der Ausweis lesbar ist und das Passbild mit dem eigenen Gesicht abgeglichen werden kann – und das war es auch schon. Denn im Grunde genommen sind die Hürden für die Identitätsprüfung nicht besonders hoch, aber es ist eben notwendig.
Direktbanken preschen vor
Besonders bei Direktbanken ist das ein sehr praktisches Verfahren, da sie keine Filialen unterhalten, aber dennoch an die rechtlichen Grundlagen gebunden sind. Überhaupt sind Direktbanken mithin sehr kreativ, um vermeintliche Nachteile ihrer selbst gewählten Strategie auszugleichen. So bieten viele auch ein Girokonto ohne Schufa Prüfung an, d.h. es interessiert sie nicht, ob überhaupt eine gute Bonität besteht.
Das können sie sich dann leisten, wenn ohnehin kein Kredit gewährt werden soll. Für guthabenbasierte Dienste ist die Schufa-Prüfung nämlich unnötig. Sie soll nur eine Einschätzung darüber geben, ob der Kunde mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit seine Schulden bezahlt. Wenn die Bank ihm aber kein Geld leihen wird (kein Dispo-Kredit anbietet), entfällt das. Das ist auch der Grund, warum man beispielsweise ohne Schufa-Prüfung an ein Prepaid-Handy kommt, während Verträge in der großen Mehrheit der Fälle mit einer solchen Prüfung daherkommen.