Börse: 2022 gab es so viele Aktionäre wie nie
Deutschland ist bekannt als das Land der Dichter und Denker, eher nicht als das der Aktionäre und Anlegerinnen. Obwohl 2022 als ein schlechtes Börsenjahr in die Geschichte eingeht, gibt es eine positive Meldung aus dem abgelaufenen Jahr. In Deutschland ist die Zahl der Anlegerinnen und Anleger auf ein Rekordhoch gestiegen.
Börsenjahr 2022: Was war da los?
Nachdem die Wirtschaft in der Corona-Krise deutlich eingebrochen war, standen die Zeichen danach eigentlich auf Aufschwung. Doch 2022 kam alles anders. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und damit verbunden eine steigende Inflation und teure Energiewende sorgten für schlechte Stimmung an den Börse weltweit. Die großen Indizes verloren allesamt, auf der ganzen Welt fürchten sich die Menschen vor einer Rezession, also einem Rückgang der Wirtschaft. In Deutschland ist diese vorerst abgewendet. Die Inflationszahlen sinken ebenso wie die Energiepreise, die Wirtschaft ist immerhin um 1,5 Prozent gewachsen.
Nutzen Anlegerinnen und Anleger ihre Chance?
Angesichts der Ausverkäufe im vergangenen Jahr sehen wohl viele Menschen ihre Chance auf günstige Einstiegspreise. Alteingesessene Börsenprofis können Krisenjahre wie 2022 mit ruhigem Gewissen aussitzen. Wer sein Geld gewinnbringend anlegen möchte, hat jetzt wohl die große Chance auf einen günstigen Einstieg. Diese beiden Gründe sind wohl hauptverantwortlich dafür, dass es in Deutschland 2022 ein Rekordhoch von Anlegerinnen und Anlegern gab. 12,89 Millionen Menschen haben sich dazu entschieden, ihr Geld in Aktien, Fonds oder ETFs anzulegen. Damit sind es knapp mehr als im bisherigen Rekordjahr 2001 mit 12,85 Millionen. Einen Boom hat das Geschäft an der Börse unter den jungen Menschen erfahren. Die Altersklasse unter 30 Jahren hat 2022 einen Zuwachs von 40 Prozent bekommen. Das liegt an innovativen Anlagetrends, die vor allem auf TikTok und YouTube viral gegangen sind. Auch Neobroker, die einen einfachen Einstieg in die Welt der Aktien ermöglichen, trugen einen Teil dazu bei.