Der DuckDuckGo-Browser gerät unter Kritik
Wenn es um Suchmaschinen geht, dann ist Google nach wie vor die erste Anlaufstelle. Das liegt vorrangig an der Qualität und an der Tatsache, dass jeder damit aufgewachsen ist. Einige Nutzer haben allerdings wegen dem Datenschutz bedenken und bevorzugen deshalb eine Alternative. Diese gibt es auch, jedoch wird keine davon so schnell an der Dominanz von Google etwas ändern können. Das ist aber auch gar nicht das Ziel, stattdessen steht ein datenschutzfreundlicheres Surfen im Vordergrund. In Sachen Suchmaschinen wäre zum Beispiel DuckDuckGo eine Alternative, die sich auf den Datenschutz konzentriert.
Nun geht der Hersteller aber noch weiter, neben der Suchmaschine gibt es jetzt nämlich auch einen DuckDuckGo-Browser fürs Smartphone. Berücksichtigt wurden natürlich sowohl Android als auch iOS. Für die Nutzer war die Ankündigung eine Freude, denn die DuckDuckGo-Suchmaschine machte bereits eine sehr gute Arbeit, sodass die Erwartungen an den Browser groß waren. Versprochen wurde vom Hersteller ein unbehelligtes und sicheres Surfen.
Im Großen und Ganzen stimmt das auch, die ganze Wahrheit hat der Gründer Gabriel Weinberg aber nicht verraten. Genau deshalb gibt es jetzt auch die Kritik an den Browser.
Es besteht ein geheimer Vertrag mit Microsoft
Hätte Zach Edwards (ein Sicherheitsforscher) den DuckDuckGo-Browser nicht so genau unter die Lupe genommen, dann wäre das Geheimnis entweder nie oder erst viel später ans Tageslicht gekommen. Und zwar geht es um Tracker, die der datenschutzfreundliche Browser von Haus aus blockiert. Zumindest dann, wenn es beispielsweise um Facebook oder um Google geht. Man kann sagen, dass normalerweise alle Tracker blockiert werden, doch bei Microsoft-Trackern gibt es eine Ausnahme. Sie werden zugelassen und können ihre Arbeit zur Gänze verrichten. Der Sicherheitsforscher konnte diese Tatsache eindeutig nachweisen, einen Unterschied zwischen iOS und Android gibt es nicht.
Um einen technischen Fehler handelt es sich hierbei wenig überraschend nicht, Weinberg hat das Ganze nämlich auf Nachfrage bestätigt. Eine Zusammenarbeit mit Microsoft ist zwar bekannt, von einer Datenweitergabe an Microsoft beim Browsen war jedoch zu keinem Zeitpunkt zu lesen. Vom Gründer wurde außerdem bestätigt, dass Abschnitte im Vertrag zu finden sind, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollen. Des Weiteren habe man nie ein Versprechen abgegeben, das ein anonymes Surfen beinhaltete.
Eine positive Nachricht gibt es am Ende aber: Und zwar ist nur der DuckDuckGo-Browser von der Sache mit den Microsoft-Trackern betroffen. Bei der DuckDuckGo-Suchmaschine ist laut Weinberg tatsächlich alles anonym und auch Tracker sind hier kein Thema. Suchen selbst ist demnach wirklich sicher und datenschutzfreundlich, erst beim Verlassen der Suche ändert sich das.
Besserung in Aussicht gestellt
Gabriel Weinberg hat seinen Browser mit dieser Aktion nicht gerade in ein positives Licht gerückt. Stattdessen hat DuckDuckGo gelogen beziehungsweise seinen Nutzern eine sehr wichtige Information vorenthalten.
Der Gründer ist damit in eine Art Sackgasse geraten und kann jetzt nur mehr Schadensbegrenzung betreiben. Und das tut er auch, denn man will sowohl die Beschreibung der App anpassen als auch das Microsoft-Tracking reduzieren beziehungsweise langfristig ebenfalls blockieren. Ganz so schnell wird es aber wahrscheinlich nicht gehen, denn Microsoft ist noch immer Vertragspartner und eine Ausstiegsmöglichkeit ist kurzfristig eher unwahrscheinlich. Auch, weil Geld eine Rolle spielt.
Zumindest will man aber die Problematik angehen. Es bleibt auf jeden Fall spannend, was DuckDuckGo erreichen wird und wann es erste Erfolge zu vermelden gibt.