Der Internet Explorer wird deaktiviert
Es gibt Dinge im Leben, die man einfach nicht vergessen kann. Damit sind natürlich Erlebnisse in der Kindheit gemeint, allerdings betrifft es auch andere Lebensbereiche. Zum Beispiel die Technik, denn viele werden sich zum Beispiel noch an die früheren 56k-Modems erinnern, mit denen man sich ins Internet eingewählt hat. Legendär ist neben dem Geräusch auch die Geschwindigkeit, denn von einem schnellen Surfen konnte damals nicht gesprochen werden. Eine weitere Legende ist der Internet Explorer von Microsoft, der die zentrale Anlaufstelle für den Zugang in die virtuelle Welt war. Heute ist davon nichts mehr übrig, da die Konkurrenz den Browser überrannt hat und der IE im wahrsten Sinne des Wortes im Sterben liegt. Zwar ist dies bereits seit Monaten der Fall, so einfach abdrehen geht aber auch nicht. Man mag es zwar kaum glauben, aber auch heute noch greifen Internetseiten und Anwendungen auf den Internet Explorer zurück. Eines muss man Microsoft aber definitiv lassen, man gibt den betroffenen Nutzern sehr viel Zeit.
Jetzt folgt der nächste Schritt, denn mit 15. Juni 2022 wird der IE deaktiviert. Nimmt man die offizielle Aussage her, dann wird es „bestimmte Versionen von Windows 10“ treffen. Es wird demnach keine vollständige Abschaltung, allerdings ist auch das nur eine Frage der Zeit. Was aber hat die Deaktivierung genau zu bedeuten?
Warnungen werden bereits ausgegeben
Manche Nutzer von Windows 10 werden von der Deaktivierung bereits wissen, denn Microsoft schickt momentan entsprechende Warnungen raus. Ernst nehmen müssen es vor allem Webseiten-Besitzer, sofern der IE noch eine Rolle spielt. Der normale Endverbraucher kann die Warnung ignorieren und sollte eher darum bemüht sein, dass die neueste Windows-10-Version installiert ist. Noch besser wäre ein Upgrade auf das neuere Windows 11, welches sich in erster Linie beim Design vom Vorgänger unterscheidet. Zahlen muss man für den Umstieg nichts.
Mit der Deaktivierung wird eine Umleitung zum Microsoft Edge eingerichtet. Seit dieser auf Chromium basiert, wird er gut von den Nutzern angenommen. Der Edge kann mit gutem Gewissen als Nachfolger vom Internet Explorer bezeichnet werden, wobei es dieser am Anfang nicht einfach hatte. An den Branchenführer Google Chrome kommt Edge aber nicht heran, nichtsdestotrotz kann die Microsoft-Software ohne Probleme als Hauptbrowser verwendet werden. An regelmäßigen Updates mangelt es ebenfalls nicht.
Weicher Übergang dank „Legacy Modus“ im Edge
Muss der IE beziehungsweise dessen veraltete Technik noch immer eingesetzt werden, dann lässt der Windows-Hersteller die Nutzer auch nach der Abschaltung nicht alleine. Der Unterschied ist jedoch, dass es in diesem Fall mit dem Edge weitergeht. Dieser verfügt nämlich über den sogenannten „Legacy Modus“, der damit auf die Rendering Engine vom Internet Explorer zugreifen kann und darf.
Standardmäßig aktiviert ist der Modus aber nicht. Wer ihn also nutzen möchte, der muss ihn zuvor aktivieren. Das geht jedoch ganz einfach mit der Eingabe des Befehls edge://settings/defaultbrowser in der URL-Leiste. Anschließend noch „Erlauben, dass Websites im Internet Explorer neu geladen werden“ einschalten und schon ist der Vorgang erfolgreich abgeschlossen.
Zum Schluss gibt es auch noch mal den Hinweis, dass der IE veraltet ist und daher nur mehr in Ausnahmefällen genutzt werden sollte. Es mangelt neben der Sicherheit auch daran, dass das Microsoft-Programm immer mehr eingeschränkt/deaktiviert wird. Office 365 und die Teams-Software haben schon seit Längerem keinen Support mehr dafür.