Warum Snus besser als die Zigarette ist
Die gesundheitlichen Risiken von Tabak haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Zigaretten werden bekanntlich mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht, insbesondere mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen, was fast schon ironisch erscheint, wenn man bedenkt, dass ihm 1560, als der Tabak nach Europa kam, therapeutische Eigenschaften, insbesondere für die Lunge, zugeschrieben wurden!
Heute hat die Medizin bekanntlich andere Erkenntnisse und niemand würde mehr Atemwegs- und Lungenerkrankungen mit Tabak behandeln – ganz im Gegenteil. Jedoch hat sich in der Wissenschaft auch gezeigt, dass nicht alle Arten des Konsumierens von Tabak gleich gesundheitsschädlich sind.
Auf welche Arten kann Tabak konsumiert werden?
Wenn wir heute an Tabak denken, verbinden wir ihn sofort mit Zigaretten. Schließlich sehen wir Zigaretten überall, ob in Filmen, in der Werbung oder unsere rauchenden Kolleginnen und Kollegen vor dem Geschäftsgebäude. Doch das war nicht immer so.
Als die Tabakpflanze mit der Kolonialisierung des amerikanischen Kontinentes entdeckt wurde, rauchte die indigene Bevölkerung Amerikas Tabak nicht nur, sondern kaute es auch. Teilweise zerkleinerten sie die Tabakblätter auch zu Pulver und schnupften es. Tabak lässt sich also bis heute auf drei Arten konsumieren: rauchen, kaufen und schnupfen.
Die Tabakpflanze kommt nach Europa: Snus wird entwickelt
Als die Seefahrer die Tabakpflanze mit nach Europa brachten, verbreitete sie sich zügig auf dem ganzen Kontinent. Schnell entwickelten sich auch ganz eigene Methoden des Tabakkonsums, eine davon ist das schwedische Snus (ausgesprochen Snüß). Bis heute ist Snus ein sehr populäres Produkt in den skandinavischen Ländern und viele kaufen Snus über ihr Smartphone im Internet.
Snus stammt nicht vom amerikanischen Kautabak ab, sondern ist eine Weiterentwicklung des Schnupftabaks, der sich im 17. Jahrhundert in ganz Europa verbreitete. Die Europäer hielten es für wenig elegant, Tabak zu kauen und ihn nach dem Gebrauch auszuspucken, weshalb sich bald viele Hersteller auf die Produktion von Schnupftabak konzentrierten.
Im 18. Jahrhundert begann man schließlich mit der Herstellung einer feuchten, festen Variante des Tabaks, dem Snus, der in der Regel gelutscht und in die Vertiefung zwischen Oberlippe und Zahnfleisch gelegt wurde. Bald wurde Snus in kleine Beutel gefüllt, die diskret und praktisch sind und nach dem Verzehr leicht entsorgt werden können. Und das hat sich bis heute gehalten.
So kann Snus gekauft werden
Auf den skandinavischen Märkten sind heute viele Arten von Snus erhältlich.
Es gibt den klassischen, losen Snus, ein feuchtes Pulver, das zwischen den Fingern oder auf dem Deckel der Schachtel gerollt und wie üblich durch Einführen in den Mund unter die Oberlippe konsumiert wird. Diese Art, Snus zu konsumieren, wird im Allgemeinen von erfahreneren Konsumenten bevorzugt.
Meistens wird Snus jedoch in abgepackten Dosen mit kleinen Beuteln, die an Teebeutel erinnern, gekauft. Die Portionierungen werden wiederum in zwei verschiedene Arten unterteilt: „original“ und „white“. Bei der Original-Portionierung sind der Beutel und der Snus feucht, bei der White-Portionierung hingegen ist der Snus feucht und der Beutel trocken.
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Beuteln, darunter zum Beispiel einen, der eine verstärkte Seite hat, die am Zahnfleisch anliegt, um die Wirkung der Freisetzung des Snus zu verringern, insbesondere bei den stärkeren Sorten, die die empfindliche Haut des Zahnfleisches reizen könnten.
Bei losen Snus kann jeder die Größe seiner Portionen natürlich selbst bestimmen, den portionierter Snus gibt es allerdings in vier verschiedenen Größen: Large, Slim, Super Slim und Mini. Die Gewichte variieren je nach Marke, liegen aber in der Regel zwischen 0,5 Gramm und 1,5 Gramm – je nach Beutelgröße. Darüber hinaus bieten einige Marken extralange Varianten an, die sich besser an die Form des Mundes anpassen und somit den Geschmack des Snus besser verteilen.
Der Nikotingehalt von Snus variiert ebenso wie die Aromastoffe, die der Mischung zugesetzt werden, um verschiedene Geschmacksrichtungen zu erzielen, aber herkömmliche Mischungen enthalten etwa 0,8 mg Nikotin pro Gramm Tabak.
Warum ist Snus besser als Zigaretten?
Expertinnen und Experten, die sich weltweit mit den Auswirkungen von Snus befassen, sind sich einig, dass Snus weniger schädlich ist als Zigaretten, trotz aller Vorsicht, die bei tabakhaltigen Produkten geboten ist. In Schweden haben die Snus-Hersteller auf der Grundlage dieser Erkenntnisse die Regierung offiziell aufgefordert, die Warnhinweise auf den Packungen, wie sie auf Zigarettenpackungen angebracht werden müssen, durch andere zu ersetzen, die betonen, dass Snus weniger gesundheitsschädlich ist als das Rauchen von Zigaretten.
Statistiken zufolge handelt es sich bei den Snus-Konsumenten in Schweden meist um ehemalige Raucherinnen und Raucher, die ihr Risiko einer Lungenerkrankung verringern wollen. Dies ist auch in Norwegen der Fall, wo viele junge Menschen zu Snus statt zur Zigarette greifen. Zudem unterliegt Snus in Schweden dem Lebensmittelgesetz, was bedeutet, dass strenge Regeln für die Inhaltsstoffe gelten.
Was muss man sonst noch wissen?
Seit Jahren versuchen nationale Regierungen und Gesundheitsexperten, den Zigarettenkonsum zu reduzieren, aber ihre Bemühungen haben bisher wechselhafte Ergebnisse gebracht. Neuseeland zum Beispiel ist weltweiter Vorreiter im Kampf um eine rauchfreie Zukunft. In Deutschland begann der Wandel mit dem Volksentscheid für ein Rauchverbot in der Gastronomie 2008. Gerade in Schwellen- und Entwicklungsländern jedoch steigt der Zigarettenkonsum. Doch auch hier ist anzunehmen, dass der Wandel weg von Zigaretten in unserer Gesellschaft nicht spurlos vorüber gehen wird.
Daher haben viele Unternehmen des Sektors nun begonnen, in eine etwas andere Richtung zu handeln. Ihr Hauptziel ist es, Tabakerzeugnisse durch rauchfreie Alternativen zu ersetzen. Sie wollen, dass das Zigarettenrauchen der Vergangenheit angehört, und sie wollen, dass es in Zukunft zu etwas Unverständlichem und Erklärungsbedürftigem wird, wie das Wählscheiben-Telefon. Studien zeigen, dass die junge Generation in allen Ländern weniger raucht, was zum Beispiel auch darauf zurückzuführen ist, dass die Vorbildfunktion von Werbung und Fernsehen fehlt – in vielen Ländern ist das Rauchen auf der Mattscheibe nicht erlaubt.
Die beteiligten Unternehmen versuchen, Menschen, die sonst weiter rauchen würden, zum Umstieg auf eine weniger schädliche Form des Nikotinkonsums zu bewegen. Dadurch wird die Lebensqualität erheblich verbessert und die Menschen fühlen sich gesünder als Raucher.
Die Wissenschaftler sind sich auch einig, dass der Großteil der schädlichen und potenziell schädlichen Stoffe, die mit den durch das Rauchen verursachten Krankheiten in Verbindung gebracht werden, bei der Verbrennung einer Zigarette entsteht. Durch die Beseitigung von Verbrennungsreaktionen besteht die Möglichkeit, dieses Risiko erheblich zu verringern. Zu diesem Zweck werden alternative nikotinhaltige Produktkategorien entwickelt, bei denen der Verbrennungsprozess entfällt. Mal sehen, was die Zukunft bringt.