Bekannt aus

Home » Magazin » Empire » Deshalb hat das erste Surface Duo keine Chance

Deshalb hat das erste Surface Duo keine Chance

Microsoft hat 2020 das Surface Duo präsentiert. Es ordnet sich in der Kategorie der Smartphones ein und kommt mit zwei Displays daher. Ein typisches Falthandy ist es aber nicht, denn auch wenn sich das Surface Duo wie ein Buch zusammenklappen lässt, sind die beiden Bildschirme nicht direkt miteinander verbunden. Das ist zum Teil als Vorteil zu sehen, da herkömmliches und stabileres Glas wie bei einem normalen Handy verwendet werden kann. Die Displays befinden sich auf der Innenseite, zusammengeklappt ist auf der Außenseite nur das Microsoft-Logo zu sehen. Einen kleinen Info-Bildschirm gibt es demnach nicht. Obwohl das Konzept interessant ist, hat die erste Generation vom Surface Duo keine Chancen auf dem Markt.

Der extreme Preisverfall als erstes Indiz

In Europa findet das Gerät im Februar 2021 seine Einführung. Die UVP soll 1.299 Euro betragen, wobei damit die Basisversion mit 128 GB gemeint ist. Auf Wunsch stehen auch 256 GB zur Verfügung. Die USA ist früher dran, hier gibt es das außergewöhnliche Smartphone seit Herbst 2020. Der Startpreis beziehungsweise die UVP kommt hier auf 1.400 US-Dollar. Eine stolze Summe, die es in der Praxis aber nicht mehr gibt. Sowohl die Händler als auch Microsoft selbst wissen, dass das Gerät speziell und weit von einem Verkaufsschlager entfernt ist. Das lässt sich aufgrund des dramatischen Preisverfalls auch nicht leugnen, denn schon jetzt haben die Händler den Preis auf rund 700 Dollar reduziert. Das ist leider kein Schreibfehler, sondern Tatsache. Durchaus möglich, dass es auch in Europa sehr schnell zu einem Preisverfall kommt.

Die Hardware ist veraltet

Einzeln geben die beiden Displays jeweils 5,6 Zoll her, zusammen sind es 8,1 Zoll. Das würde passen, bei der Hardware ist es allerdings nicht der Fall. Außerdem sei erwähnt, dass die Displayränder oben und unten relativ dick sind.

Der erste Patzer ist dann auch gleich beim Prozessor zu finden, denn in Bezug auf die UVP ist lediglich ein Qualcomm Snapdragon 855 verbaut. Dieser ist zwar nicht langsam, 2021 muss es aber ein Snapdragon 865+ oder ein Snapdragon 888 sein. 6 GB RAM sind ebenfalls grenzwertig und mit 5G kann das Surface Duo auch nichts anfangen. Bilder und Videos lassen sich mit einer einzelnen 11-Megapixel-Kamera aufnehmen, von einem Flaggschiff-Niveau ist man damit aber weit entfernt. Dafür gibt es einen Fingerabdrucksensor, der sich an der Seite befindet. Es gibt zwar auch bei diesem Thema bereits In-Display-Modelle, es fällt aber nicht so sehr ins Gewicht wie beispielsweise die CPU.

Microsoft spricht von Anfang an Business-Nutzer an

Wenn das Surface Duo in Europa zum Verkauf angeboten wird, dann wird der Zusatz „for Business“ zu lesen sein. Das heißt, dass Microsoft bei der ersten Generation auf Geschäftskunden abzielt und Privatnutzer nicht die zentrale Rolle spielen. Eine Entschuldigung ist das aber nicht, denn auch Business-Kunden bevorzugen aktuelle Hardware.

Fazit

Das Microsoft Surface Duo lässt sich wie ein Buch öffnen, verfügt über zwei Bildschirme und stellt ein interessantes Konzept dar. Bei der Ausstattung hat der Hersteller allerdings danebengegriffen und so einen Massenerfolg verhindert. Zusätzlich stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis mit Bezug auf die unverbindliche Preisempfehlung überhaupt nicht.

Bleibt zu hoffen, dass der Nachfolger die Schwächen ausmerzt und mit aktueller Hardware versorgt wird.